Die Italienerin Cinzia de Lio (56) ist Lehrerin für Geschichte und Philosophie. Statt zu unterrichten und Kindern etwas beizubringen, schwänzte die 56-Jährige aber die meiste Zeit. Genaugenommen soll sie während ihrer 24-jährigen Berufstätigkeit gerade mal vier Jahre gearbeitet haben.
Zehn Jahre «grosse Pause»
Während zehn Jahren habe sie sogar gänzlich gefehlt, schreiben italienische Medien. Während der restlichen Zeit sei sie immer wieder krankheitshalber oder wegen Ferien oder auch familiären Gründen abwesend gewesen.
Auch aus den Reihen ihrer ehemaligen Schülerinnen und Schülern wurde Kritik laut. Wie «La Repubblica» schreibt, wurde ihr Unterricht von den Schülerinnen und Schülern gar boykottiert. Sie beschwerten sich, dass sie für den Unterricht teils «nicht mal Lehrbücher dabei hatte». Ihre Lehrerin sei unvorbereitet gewesen, habe willkürliche Noten vergeben und war, wie bereits erwähnt, die meiste Zeit krank.
Wenn sie anwesend gewesen sei, sei sie ständig am Smartphone gewesen und habe SMS verschickt.
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Beschwerde gegen Entlassung eingereicht
Nach zahlreichen Beschwerden wurde die fehlbare Lehrerin entlassen. Eine im Jahr 2017 vom Bildungsministerium durchgeführte Inspektion kam zum Schluss, dass «die Lehrmethoden nicht mit dem Unterricht vereinbar» seien.
Gegen die Kündigung legte die 56-Jährige Beschwerde ein und rechtfertigte sich mit der «freien Vermittlung von Unterichtsstoff». Sie bekam Recht – vorerst. Der Fall landete anschliessend beim höchsten italienischen Gericht, welches am 22. Juni entschied, dass die Kündigung gerechtfertigt und die Entlassene untauglich für den Lehrberuf sei.
Gegenüber den italienischen Medien gab de Lio an, dass sie belegen könne, dass die Vorwürfe nicht stimmen würden. Warum sie diese nicht jetzt vorlegen und sich äussern könne? «Entschuldigung, aber ich bin im Moment am Strand», soll die Phantom-Pädagogin gegenüber den Medien gesagt haben.
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(roa)