Bern

Corona-Test-König Kamarys attackiert Geschäftspartner in Bern

Attacke im Kursaal

Berner Corona-«Testkönig» Kamarys greift Geschäftspartner an

29.08.2024, 10:09 Uhr
· Online seit 29.08.2024, 09:44 Uhr
Weil ein ehemaliger Geschäftspartner dem Berner Nachtclubbesitzer Jan Kamarys die Schulden nicht bezahlen wollte, ist dieser handgreiflich geworden. Beim Streit ging es um das Millionengeschäft mit den Corona-Schnelltests in der Pandemie.
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Der 41-jährige Kamarys, der unter anderem den Nachtclub «Le Ciel» führt, stampfte während Corona ein Schnelltest-Zentrum beim Berner Bollwerk aus dem Boden. Ziemlich schnell rannten ihm damals die Leute die Bude ein. Die Tests für anfangs 11, später 20 Franken, waren beim ungeimpften Partyvolk beliebt. Und Kamarys und seine Geschäftspartner machten damit ein Heidengeld. Ein ehemaliger Geschäftspartner musste dann aber eine unschöne Seite des Berner Unternehmers kennenlernen.

Attacke in einem Lift im Berner Kursaal

Der ehemalige Geschäftspartner schuldete Jan Kamarys offenbar 1,5 Millionen Franken, wie die «Berner Zeitung» berichtet. Sie bezieht sich auf einen Strafbefehl, welcher einen Vorfall im Sommer 2022 beschreibt. Damals traf Kamarys im Berner Kursaal auf den ehemaligen Geschäftspartner. Er und seine drei Begleiter folgten dem Mann in einen Lift.

Nach einem Wortgefecht kam es zu Schlägen und Tritten gegen den Mann. Laut Staatsanwaltschaft, «um ihm einen Denkzettel für die offenen Schulden zu verpassen». Ausserdem wurde dem Geprügelten bei der Aktion die Uhr weggenommen. Das Opfer erlitt mehrere Blutungen im Gesicht sowie eine Zahnverletzung. Auch ist die Rede von einer «leichten Trommelfellperforation».

Jan Kamarys musste deswegen drei Tage in Untersuchungshaft verbringen. Auch hat ihm die Staatsanwaltschaft eine Busse aufgebrummt von 14'000 Franken – wegen des Angriffs und versuchter Nötigung.

«Bin kein gewalttätiger Mensch»

Gegenüber der Zeitung nimmt der Unternehmer Kamarys Stellung. «Ich möchte klarstellen, dass ich kein gewalttätiger Mensch bin und das, was passiert ist, nicht in meinem Charakter liegt.» Die Situation mit dem ausstehenden Geld sei sehr belastend für ihn gewesen.

Der Mann habe nicht nur ihn, sondern auch weitere Geschäftspartner betrogen. Laut Kamarys habe sich der angebliche Schuldner zuvor «ins Ausland abgesetzt und sich so den Verpflichtungen gegenüber mir entzogen.» Als er ihm zufällig begegnete, hätten ihn Wut und Enttäuschung überrumpelt. Er bedauere den Vorfall zutiefst.

(red.)

veröffentlicht: 29. August 2024 09:44
aktualisiert: 29. August 2024 10:09
Quelle: BärnToday

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