Wie die Kantonspolizei Bern auf Anfrage von BärnToday bestätigt, wurde bei einer Bank im Diemtigtal ein Geldautomat aufgesprengt. Die betroffene Regionalbank AEK musste die Filiale an der Diemtigtalstrasse vorübergehen schliessen, wie sie auf ihrer Internetseite mitteilt.
Die Kantonsstrasse ins Diemtigtal war am Montagmorgen zwischen Oey und Diemtigen wegen des Polizeieinsatzes gesperrt. Eine Umleitung wurde signalisiert. Für den Schwerverkehr über 3,5 Tonnen war diese jedoch nicht passierbar.
Täter auf der Flucht
Wie die Kantonspolizei am Montagnachmittag mitteilt, sei es im Dorfzentrum Oey (Gemeinde Diemtigen) zu zwei Explosionen gekommen. Zwei dunkel gekleidete Personen konnten beobachtet werden, die in Richtung Latterbach geflüchtet seien. Die Polizei konnte niemanden mehr antreffen. Die Täter konnten auch durch eine umfassende Fahndung mit Unterstützung der Kantonspolizeien aus umliegenden Kantonen und diversen Spezialdiensten nicht geschnappt werden.
Der Geldautomat wurde bei den Explosionen vollständig zerstört und Teile des Gebäudes stark beschädigt. Es entstand erheblicher Sachschaden, Bilder vor Ort zeigen das Ausmass der Zerstörung. Die Polizei sucht Zeugen. Personen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben – auch während der vergangenen Tage – werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Quelle: TeleBärn / CH Media Video Unit / David Walder
Sprengungen in Wattenwil und Jegenstorf
In der Schweiz kommt es seit Jahren immer wieder zu Sprengungen von Geldautomaten. Während es anfangs 2024 noch weniger Fälle gab, verzeichnete das Bundesamt für Polizei, Fedpol ab Mitte Jahr eine Zunahme.
In den vergangenen Monaten wurden insbesondere in der Westschweiz mehrere Geldautomaten gesprengt. Auch im Kanton Bern kam es zu Vorfällen, so im Juni in Jegenstorf und Anfang Juli in Wattenwil. Letztes Jahr passierten schweizweit 32 Angriffe auf Geldautomaten, wovon in 22 Fällen die Täter Sprengstoff nutzten. 2022 passierten 57 Überfälle auf Bankomaten – ein Rekord.
Zuletzt am 10. September nahmen französische Sicherheitskräfte 13 mutmassliche Mitglieder einer Bande fest, die mit zehn Bancomaten-Sprengungen in der Schweiz in Verbindung stehen könnten.
(mfu/dak)