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80'000 Franken Minus im letzten Jahr: Deshalb dauert das Stäcketöri-Festival 2024 sogar einen Tag länger

Nach hohem Defizit

So soll das Stäcketöri-Freiluft-Festival dieses Jahr rentieren

· Online seit 28.01.2024, 06:36 Uhr
Kommenden Juni findet das Stäcketöri-Freiluft-Festival in Zäziwil zum zweiten Mal statt. Mit einem angepassten Konzept soll ein erneutes finanzielles Fiasko verhindert werden. Wie die diesjährige Ausgabe aussehen soll, erklärt OK-Mitglied Lino Fiechter im Interview.
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BärnToday: Das Stäcketöri-Freiluft-Festival findet auch dieses Jahr wieder statt. Weshalb haben Sie sich dafür entschieden, den Event erneut durchzuführen?

Lino Fiechter: Der ausschlaggebende Punkt war die unglaublich grosse und positive Resonanz der Festival-Besuchenden von letztem Jahr. Zudem haben wir im OK sehr viel dazugelernt und viele Partner gefunden, mit denen wir wieder zusammenarbeiten wollen. Deshalb haben wir das Gefühl, dass wir nicht schon nach dem ersten Mal aufgeben dürfen.

Gab es auch negative Rückmeldungen?

Das gibt es immer. Die haben sich aber im Rahmen gehalten. Es gab Rückmeldungen, dass es zu wenig Bars und Food-Trucks gab. Die Wartezeiten waren sehr lang – das ist eines der grössten Learnings des letzten Jahres.

Was wird sich bei der diesjährigen Ausgabe ändern?

Es wird mehr Bars und Food-Trucks geben. Ausserdem dauert das Festival mit dem Sonntag einen Tag länger. Das OK ist kleiner, eine Person ist nicht mehr dabei. Und am Samstagmorgen gibt es zusätzlich noch ein Kinderkonzert. Wir wollen die familiäre Atmosphäre von letztem Jahr beibehalten und unseren kleinsten Festival-Besuchenden etwas Zusätzliches bieten.

Das OK ist also geschrumpft, gleichzeitig dauert das Festival aber einen Tag länger. Ist das organisatorisch machbar?

Es ist machbar, weil die Partner und die Infrastruktur am Freitag und Samstag sowieso schon vor Ort sind. Viel wird sogar erst am Montag abgebaut, deshalb ist es organisatorisch nicht wirklich ein Mehraufwand.

Wieso wird das Festival um einen Tag verlängert?

Wie bereits gesagt, wird der grösste Teil der Infrastruktur erst am Montag abgebaut. Die Kosten der Infrastruktur liegen im sechsstelligen Bereich, es wäre schade, wenn das am Sonntag nur herumsteht und nicht gebraucht wird.

Ist das nicht auch mit finanziellen Risiken verbunden?

Das finanzielle Risiko steigt eigentlich nur beim Band-Booking, bei der Technik und bei der Sicherheit. Die Infrastruktur wird nicht teurer, weil sie am Sonntag noch auf dem Gelände steht. Daher sollten wir finanziell etwas besser wegkommen als letztes Jahr.

Nach der letzten Festival-Ausgabe lag ein Minus von 80'000 Franken zu Buche. Wie konnten Sie dieses finanzielle Loch stopfen?

Mit einem Spendenaufruf an die Festival-Besuchenden konnten wir 20'000 Franken sammeln. Den Rest mussten wir im OK decken, was uns gerade so gelungen ist. Es ist enorm wichtig, dass wir den Betrag in diesem Jahr wieder einnehmen, da wir unser Privatvermögen investiert haben.

60'000 Franken – das ist relativ viel Geld für ein junges OK. Wie haben Sie diesen Betrag überhaupt zusammengekriegt?

Die meisten von uns sind sehr sparsam, das ist auch ein Teil unserer Lebenseinstellung. Fast alle vom OK konnten etwa 10'000 Franken beisteuern. Dementsprechend konnten wir den Betrag knapp decken, es ist gerade so aufgegangen.

Wie soll ein solches Defizit in diesem Jahr verhindert werden?

Wir haben die Ticketpreise etwas erhöht, da waren wir letztes Jahr zu günstig unterwegs. Zudem verkauften wir letztes Jahr am Freitag zu wenig Tickets, das wollen wir dieses Jahr wieder etwas ausgleichen. Ausserdem sollten dieses Jahr mit dem Sonntag noch zusätzliche Einnahmen generiert werden. Ob das Defizit damit tatsächlich ausgeglichen werden kann, wissen wir noch nicht. Wir sind aber auf einem guten Weg.

Schwingt da gar keine Angst mit, dass es finanziell erneut Schwierigkeiten geben könnte?

Doch, sicher. Mit dieser Angst und dem finanziellen Risiko muss man leben können. Aufgrund der positiven Resonanz des letzten Jahres denken wir aber, dass wir es schaffen könnten. Nun geht es darum, Werbung zu machen, um die Leute zu erreichen und abzuholen.

Worauf können sich die Besucherinnen und Besucher dieses Jahr besonders freuen?

Hoffentlich wieder auf das gute Wetter. (lacht) Auch auf das wunderschöne Ambiente, das wir schon letztes Jahr boten. Das Festivalgelände ist riesig, alle haben genug Platz und man kann Picknick-Decken ausbreiten. Es ist alles schön geschmückt und wenn es eindunkelt, hat es überall Lichter und Wimpel. Darüber hinaus wird es ein bis zwei Spielangebote geben – da möchte ich aber noch nicht näher darauf eingehen, das wird dann noch auf Social Media und allenfalls auf unserer Website aufgeschaltet. Und natürlich auf unsere 24 Bands, welche die Emmentaler Hügel in vielen verschiedenen Facetten und tollen Genres beschallen werden.

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veröffentlicht: 28. Januar 2024 06:36
aktualisiert: 28. Januar 2024 06:36
Quelle: BärnToday

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