Bei kaltem Herbstwetter gemütlich ein, zwei Stunden saunieren, gleich danach noch kurz in der Aare abkühlen und dann im Restaurant nebenan zu Abend essen – beim Fleur de Soleure kann man das seit letzter Woche machen. Seit dem 6. Oktober steht gleich neben dem Lokal ein Saunawagen, der «saunaare». Den kann man ganz für sich alleine mieten, ohne dass Fremde dabei sind.
So funktionierts
Auf der Webseite kann man sich im Kalender eintragen. Termine gibt es fast rund um die Uhr. Hat man sich für einen entschieden, erhält man ein E-Mail mit dem Code vom Safe, in dem sich der Schlüssel befindet. Mitnehmen muss man ein Badetuch zum Sitzen oder Liegen, und eines, um sich abzutrocknen.
Ein Saunagang kostet 40 Franken pro Stunde, egal, wie viele Leute darin Platz nehmen. In den Wagen passen ungefähr sechs bis acht Personen. Beim Ankommen heizt man die Sauna selbst ein, das kann etwa eine halbe Stunde dauern. Beim Verlassen räumt man auf, so dass die Sauna wieder bereit ist für die nächsten Gäste.
Diese Berner habens erfunden
Auf die Idee gekommen sind drei Berner Aareschwimmer, die auch im Winter vor dem kalten Nass nicht zurückschrecken. «Wir haben gedacht, es wäre cool, wenn wir uns nach dem Aareschwimmen aufwärmen und dann nochmals reinspringen könnten», sagt Sebastian Garner, einer der drei Männer.
Die anfängliche Jux-Idee setzten sie tatsächlich in die Tat um und bauten sich aus Holz einen Wagen zum Saunieren. Diesen stellten die drei letzten Winter beim Schönausteg an der Aare hin. Da sie ihn nicht rund um die Uhr selbst benutzten, begannen sie, ihn zu vermieten. Anfrage über Anfrage prasselte auf das Trio ein, so dass sie im darauffolgenden Frühling die Saunaare GmbH gründeten.
Die Saunaare bietet mittlerweile vier Wägen an. Einen am Schönausteg, einen auf dem Camping Eichholz, einen am Bielersee und einen beim Fleur de Soleur.
Nackt saunieren direkt vor dem Restaurant?
Heisst das, dass man im Fleur de Soleure nun den ganzen Winter lang während dem Essen nackten Leuten beim Saunieren und Baden zuschauen muss? Nein, wie sie sagen: «Wir kommunizieren den Leuten, dass sie draussen in Badesachen herumlaufen sollen, nicht nackt.»
Kontrolliert wird es aber nicht. «Wir wollen nicht Polizist spielen», sagen die Gründer der Saunaare GmbH. Der Schönausteg sei ein exponierter Standort, trotzdem hätten sie den ganzen Winter keine Beschwerde wegen Nacktheit erhalten.
«Das Fenster der Sauna ist verspiegelt, da kann man also auch niemanden nackt sehen», sagt Luca Arnold, ebenfalls Teil des «saunaare»-Teams.