Die Kontrolle sei anlässlich der Swiss Bowl am 16. Juli 2022 durchgeführt worden. Der Spieler der Bern Grizzlies sei positiv auf die Substanz «11-nor-9-carboxy-delta-THC» getestet worden, sprich er hat Cannabis konsumiert, wie Swiss Sport Integrity schreibt.
Der Athlet wurde daraufhin über die positive Probe benachrichtigt. Dieser habe im Verfahren rund um die Anti-Doping-Bestimmungen die Vorwürfe nicht bestritten. Er gab zu, Cannabis regelmässig als Genussmittel zu konsumieren, aber nicht im Zusammenhang mit den sportlichen Leistungen. Allerdings hielt die Disziplinarkammer des Schweizer Sports fest, dass aufgrund der Konzentration des THC in der Probe klar ist, dass der Grizzlies-Spieler am Wettkampftag ebenfalls Cannabis konsumiert hat. Erst dadurch werde die Substanz als Doping-Substanz relevant.
Zwei Jahre gesperrt
Auf Nachfrage erklärt Swiss Sport Integrity folgendermassen: «Cannabis als Doping-Substanz ist relevant, wenn am Wettkampftag eine gewisse Konzentration von THC festgestellt wird.» Das bedeutet, dass Sportlerinnen und Sportler mit Blick auf Doping grundsätzlich Joints rauchen dürfen – illegal bleibt es natürlich trotzdem. Vor Wettkämpfen sollte der Konsum von Cannabis-Produkten aber rechtzeitig gestoppt werden. Es sei sehr ähnlich wie im Strassenverkehr geregelt. Der American Football Verband der Schweiz ist Mitglied bei Swiss Olympic, weshalb die gleichen Dopingregeln gelten wie bei anderen Sportarten.
Der Spieler der Bern Grizzlies habe nicht die nötige Sorgfalt an den Tag gelegt. Er wird nun für 24 Monate gesperrt. Die Sperre gilt seit dem 6. September und ist für sämtliche Sportarten weltweit wirksam. Der Verurteilte muss zudem die Verfahrens- und Analysekosten und eine Parteientschädigung an Swiss Sport Integrity von insgesamt 1885 Franken übernehmen.
Die Grizzlies Bern waren für eine Stellungnahme bisher nicht erreichbar.
(pd/mfu)