BärnToday: YB startet in die neue Saison, wie gross ist der Hunger für die Titelverteidigung?
Albi Saner: Sie hatten Zeit, sich vom Glücksstress nach dem Double zu erholen. Jetzt freuen sie sich, zu beweisen, dass sie wirklich die beste Mannschaft im Land sind. Kein Spieler geht auf den Platz, um zu verlieren, sie wollen alle gewinnen. Darum ist die Devise bei YB ganz klar Titelverteidigung.
Es gibt noch einige Fragezeichen im Kader – das ist eine ungewisse Situation vor dem Saisonstart?
Ich finde die Situation vor allem auch für den Trainer sehr schwierig. Er muss sich entscheiden, wen er in den Trainingsspielen einsetzt und wen nicht und auch auf welcher Position er die Spieler einsetzt. Es ist sicherlich eine Herausforderung für Raphael Wicky und die Mannschaft. Man spricht immer davon, wie wichtig die Automatismen sind und diese können sich so noch nicht wirklich einspielen. Offen ist ja vor allem auch noch, ob Leistungsträger wie Fabian Rieder und Christian Fassnacht bleiben.
Wer könnte YB am gefährlichsten werden?
Da kann man jede Mannschaft nennen, ausser vielleicht Stade Lausanne-Ouchy und Yverdon, die neu in der Super League spielen. Man sieht zwar auf dem Blatt, wer welche Zuzüge und Abgänge hatte, aber wie es effektiv auf dem Rasen aussehen wird, ist eine ganz andere Sache. Man weiss vom Aderlass beim FC Basel, man weiss, dass sich St.Gallen und Lugano einiges vorgenommen haben und dass Luzern geschickte Zuzüge gemacht hat. Ich denke, so wie die letzten 8 Plätze in der letzten Saison vergeben wurden, wird es auch diese Saison laufen.
Denkst du, YB wird international ein Exploit gelingen?
Wann, wenn nicht in diesem Jahr? Die Ausgangslage ist aufgrund des Koeffizienten extrem gut. Es winkt die Qualifikation für die Champions League, die Europa League ist ja bekanntlich schon sicher. Man hat auch ein entsprechendes und grosses Kader. Abgänge und verletzte Spieler können momentan gut kompensiert werden. Ich bin sehr optimistisch und glaube, dass man sich jetzt höhere internationale Ziele setzen kann.
Was sagst du zum neuen Modus?
Wir sollten locker an das schottische Modell gehen. Lassen wir das schottische Modell zum Schweizer Modell werden und dann kann man schauen, wie es sich entwickelt. Grundsätzlich geht es ja immer ums Gleiche – Spiele zu gewinnen.
Was sagst du zu den neuen Spielern, die zu YB gestossen sind?
YB hat sich auf verschiedenen Positionen gezielt verstärkt. Im Mittelfeld gilt es sicherlich, Darian Males (von Basel) und Lukasz Lakomy (von Zaglebie Lubin) zu erwähnen. Males hat bei Basel gezeigt, was er kann. Lakomy überzeugte in den Testspielen. Mit Saidy Janko ist ein Rückkehrer im Team, der YB bereits bestens kennt. Die anderen Transfers sind in der Schweiz noch weniger bekannte Namen. Sind wir gespannt, was der neue Stürmer Silvere Ganvoula (von Bochum) zeigen kann.
(sku/mfu)