Bern
Stadt Bern

Berner Hodlerstrasse: Erweiterung der Drogen-Anlaufstelle geplant

Renovierung ab 2026

Drogen-Anlaufstelle an Berner Hodlerstrasse soll erweitert werden

08.07.2024, 13:00 Uhr
· Online seit 08.07.2024, 12:59 Uhr
Der Berner Gemeinderat will die Anlaufstelle für Drogenabhängige an der Hodlerstrasse sanieren und erweitern. Er legt dem Stadtrat einen Projektierungskredit von 650'000 Franken vor, wie er am Montag mitteilte.
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Die Kontakt- und Anlaufstelle für drogenabhängige Menschen bei der Lorrainebrücke befinde sich in schlechtem Zustand. Insbesondere machen vor allem Mängel in Bezug auf Hygienevorschriften und die Personensicherheit sowie Anforderungen an den Brandschutz und die Barrierefreiheit eine Sanierung notwendig.

«Ebenso fehlt es im über 150-jährigen Haus an Platz. Gerade in der Pandemie merkten wir, dass es für einen reibungslosen Betrieb grössere Räume braucht», erklärt Franziska Teuscher, Gemeinderätin und Direktorin für Soziales in der Stadt Bern. Das Gebäude stehe unter Denkmalschutz, was bei der Sanierung bedacht werden müsse.

Erweiterung an der Holderstrasse

Neben der Sanierung könne nun Raum im Erdgeschoss des benachbarten Gebäudes dazu gemietet und ausgebaut werden. Diese Liegenschaft befinde sich bereits im Besitz der Stadt Bern – der fragliche Raum werde derzeit als Garage extern vermietet.

«Es ist wichtig, dass wir die Anlaufstelle ‹ajour› bringen und damit einen vollumfänglichen Betrieb garantieren. Letztlich entlastet dies auch den öffentlichen Raum, was der Bevölkerung zugutekommt», ergänzt Franziska Teuscher.

Stimmt das Parlament dem Projektierungskredit von 650'000 Franken zu, steht der weiteren Planung nichts mehr im Weg. Die Bauarbeiten möchte die Stadt im Sommer 2026 in Angriff nehmen. Sie sollen zwei Jahre dauern und unter laufendem Betrieb stattfinden.

Misslungene Standortsuche im 2021?

Ursprünglich wollte der Gemeinderat die Anlaufstelle aus dem Raum Bollwerk, Schützenmatte und Reitschule verlegen. Die Pläne für einen Umzug an die Predigergasse zerschlugen sich aber. 2021 entschied der Gemeinderat, die Anlaufstelle an der Hodlerstrasse zu belassen.

«Es war keine misslungene Standortsuche. Nach verschiedenen Untersuchungen kam der Gemeinderat kam zum Schluss, dass die Anlaufstelle am richtigen Ort ist», so Teuscher. Die Stelle liege zentral, es habe wenig Wohnhäuser rundherum – «das hat sich nach über 20 Jahren bewährt». Darum will der Gemeinderat die Sanierung unverzüglich aufgleisen.

«Wichtiger Pfeiler in der Berner Drogenszene»

Die Kontakt- und Anlaufstelle wird täglich von 100 bis 150 Personen besucht. In den Räumlichkeiten können sie die mitgebrachten Drogen unter kontrollierten, hygienischen Bedingungen zu sich nehmen.

«Die Stelle ist ein wichtiger Pfeiler in der Szene – und im Netz aller Angebote für drogenabhängige Menschen. Die Leute werden beratet, begleitet und informiert, damit sie ‹gut› mit ihrer Sucht umgehen können», sagt Sozialdirektorin Franziska Teuscher.

In der Stadt Bern sei die Szene aktuelle nicht besorgniserregend: «Ich tausche ständig mit den verantwortlichen Institutionen und der Polizei aus. Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen in der Szene, die entsprechen aktuell aber den Erfahrungen», summiert Teuscher.

(sda/jab)

veröffentlicht: 8. Juli 2024 12:59
aktualisiert: 8. Juli 2024 13:00
Quelle: BärnToday

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