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«Müssen daraus lernen» – Tierpark zu Tod von Moschusochsen-Weibchen «Maike»

Dählhölzli in Bern

«Müssen daraus lernen» – Tierpark zu Tod von Moschusochsen-Weibchen «Maike»

23.10.2024, 06:34 Uhr
· Online seit 23.10.2024, 05:15 Uhr
Das 15-jährige Moschusochsen-Weibchen «Maike» ist vor zehn Tagen im Dählhölzli gestorben, wie der Tierpark am Montag mitteilt. Das Tier hatte zu viele Eicheln gefressen, was zu einer schweren Vergiftung führte. Männchen «Henk» konnte gerettet werden.
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Der traurige Tod des Tiers sei auf die Verkettung mehrerer ungünstiger Umstände zurückzuführen, schreibt der Tierpark Bern. 2024 sei ein sogenanntes Mastjahr bei Eichen, Buchen und Ahornbäumen. Es gibt also sehr viele Eicheln auf den Bäumen, und das windige und regnerische Wetter Anfang Oktober führte dazu, dass von einer mächtigen Eiche sehr viele Eicheln zu Boden fielen. «In anderen Jahren haben wir die Eicheln nie weggeräumt und es ist nie etwas passiert. Aber für uns ist der Vorfall eine grosse Lehre, dass wir das in Zukunft anders managen müssen», sagt Stefan Hoby Tierarzt im Tierpark Bern.

«Zu Tode gefressen»

Das natürliche Verhalten der Moschusochsen sei es, diese Früchte zu fressen. Sie leben in der kargen Tundra und müssen alles aufnehmen, was sie finden, um zu überleben. Beim Überangebot an Eicheln sei «Maike» dieses Verhalten zum Verhängnis geworden.

Offenbar habe das Tier vor allem abends und nachts die Eicheln gefressen. «Bei übermässiger Aufnahme können Giftstoffe in den Eicheln die Schleimhäute des Verdauungstrakts und auch die Nieren direkt schädigen», schreibt der Berner Tierpark. In grosser Menge seien die Eicheln auch für andere Tierarten gefährlich.

Auch Männchen Henk wäre fast gestorben

Für «Maike» kam am Morgen des 11. Oktober jede Hilfe zu spät. Ihr Partner «Henk» überlebte die schwere Vergiftung knapp, dank tatkräftiger Unterstützung des Berner Tierspitals, namentlich der Wiederkäuerklinik und der klinischen Anästhesie.

Um weitere Vorfälle vermeiden zu können, installiert der Tierpark am Montag eine provisorische Abschrankung. Da die mächtige Eiche möglichst erhalten werden soll, wird eine dauerhafte Abschrankung in der Anlage geplant.

(pd/mj)

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veröffentlicht: 23. Oktober 2024 05:15
aktualisiert: 23. Oktober 2024 06:34
Quelle: BärnToday

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