Auf dem Mehrzweckplatz beim Sonnhaldenschulhaus steht seit rund zwei Wochen die «Dentalbox». Der Münsinger Zahnarzt Andreas Schick konnte dafür von der Gemeinde vorübergehend einen Teil des Parkplatzes mieten. Der 36-Jährige führt die Zahnarztpraxis Schick mittlerweile in vierter Generation.
BärnToday: Wieso ist die Praxis Schick aktuell in der «Dentalbox» untergebracht?
Andreas Schick: Wir haben Anfang Juli 2024 einen Praxisumbau gestartet. Im Juli haben das Personal und ich grösstenteils Ferien bezogen, ab Anfang August haben wir dann die «Dentalbox» gemietet. Die gibt es nur einmal in der Schweiz, sie lässt sich tageweise mieten. Die Box ist voll ausgestattet, so dass man den täglichen Bedarf vollumfänglich und problemlos abdecken kann. Bis voraussichtlich Ende September beraten und behandeln wir unsere Patientinnen und Patienten dort. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Umbau unserer Praxis dann fertig ist und wir wieder an unseren gewohnten Standort an der Tägertschistrasse zurückkehren können.
Was gibt es für Besonderheiten am vorübergehenden Standort?
Unser Wartezimmer befindet sich ausserhalb der Box. Es gibt diverse Sitzgelegenheiten, einen schattenspendenden Sonnenschirm und Getränke und Früchte für die Patientinnen und Patienten. Die Box selbst ist klimatisiert, was für uns und unsere Patienten aktuell sehr erfreulich ist. Generell ist das Arbeiten sehr angenehm. Nur der Behandlungsstuhl ist etwas anders als jener, den wir in der Praxis haben. Da er aber von der gleichen Marke stammt, ist der Unterschied nicht riesig. Viele Vorräte an Material sind an der Tägertschistrasse, oft müssen wir hin und her fahren und Material holen gehen. Aber es klappt sehr gut und wir können alle Behandlungen anbieten. Eine weitere Herausforderung war, die IT-Struktur in der Box aufzubauen, so dass wir die alten Röntgenbilder anschauen können, aber auch neue machen können. Zeitweise war ich da mit drei Laptops im Behandlungszimmer unterwegs, was ich mir anfänglich natürlich nicht gewohnt war.
Was sprach für die «Dentalbox» und gegen einen anderen Standort?
Die Ausstattung ist an anderen Standorten sehr schwierig zu finden. Die «Dentalbox» wurde extra für solche Bedürfnisse konzipiert. Auch ist der aktuelle Standort nur eine Übergangslösung für uns, wir wollen schnellstmöglich wieder in unsere umgebaute Praxis zurückkehren. Ein Zahnarzt-Kollege von mir mietete die Box in der Vergangenheit bereits einmal spontan, als er in seiner Praxis einen Wasserschaden hatte. Bis der Schaden behoben war, stand die «Dentalbox» direkt vor seiner Praxis. Auch die Dentalmesse, welche alle zwei Jahre in Bern stattfindet, ist eine gute Adresse, um auf solche Dinge wie die «Dentalbox» aufmerksam zu werden.
Wie fällt das Feedback der Patientinnen und Patienten aus?
Wie erwartet sehr positiv. Einige Patientinnen und Patienten starren die Box manchmal verwundert an und sind zu Beginn etwas misstrauisch, sind sie aber erst einmal drin, erhellt sich ihr Gesicht, was uns sehr freut. Die Einrichtung ist nett und man hat das Gefühl, man sei wirklich in einer Praxis – in einem Behandlungsraum. Die Box ist sehr geräumig, was man ihr von aussen nicht unbedingt ansieht. Und der Empfang und vor allem das Wartezimmer draussen werden von unseren Patientinnen und Patienten sehr geschätzt. Vor allem jetzt in den Sommermonaten.
Dann würde man die «Dentalbox» als zweiten Standort am liebsten behalten?
Wir sind froh, wenn wir unseren Hauptstandort wieder eröffnen können. Und dazu kommt, dass die Box nur gemietet ist. Wenn es meine eigene Box wäre, dann könnten wir mit dieser so «zirkusmässig» von Ort zu Ort ziehen. Das wäre eine gute und innovative Idee. Diese Idee bleibt jedoch vorerst nur in meinem Kopf.
Was wird in der Praxis nach dem Umbau besser?
Wir werden ab Herbst 2024 ein zusätzliches Behandlungszimmer haben, wofür wir bereits einen neuen Zahnarzt eingestellt haben. Das letzte Jahr praktizierte ich allein als Zahnarzt. Mein Vater, der die Praxis vorher führte, ging vor einem Jahr in Pension. Gebaut wurde die Praxis in den 1970er-Jahren von meinem Grossvater. Die Infrastruktur ist demzufolge in die Jahre gekommen, auch wenn wir immer wieder punktuell erneuert haben. Nun wollen wir aber die Patientinnen und Patienten auf die modernste Art und Weise behandeln. Die komplette Dentaltechnik wird auf den neusten Stand gebracht und mit zusätzlichen Technologien erweitert, beispielweise mit einer Grossröntgenanlage. Wir freuen uns riesig auf die neue Zahnarztpraxis.
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