Bern

WWF fordert Anpassungen bei geplanter Solaranlage im Berner Oberland zum Schutz der Amphibien

Adelboden/Lenk

Einsprache gegen Solaranlage am Hahnenmoosbärgli

· Online seit 04.10.2024, 10:53 Uhr
Der WWF hat eine Einsprache gegen die Solaranlage am Hahnenmoosbärgli zwischen Lenk und Adelboden eingereicht. Die Naturschutzorganisation verlangt Änderungen, weil Amphibiengebiete gefährdet seien. Es stockt weiter im Motor des Solarexpress.
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Rund um den Sessellift Bühlberg im Skigebiet Adelboden-Lenk soll eine grosse alpine Solaranlage zur Produktion von Winterstrom entstehen. Der Standort im Gebiet gilt, anders als bei anderen Projekten im Berner Oberland, als aussichtsreich. Auch die Naturschutzorganisation WWF lobt die Wahl des Standorts und betont, dass sie den Ausbau von Solarenergie grundsätzlich gut finde. Trotzdem haben die Naturschützerinnen und Naturschützer nun eine Einsprache gegen das Projekt der Bergbahnen Adelboden-Lenk eingereicht.

Amphibienlaichgebiet in Gefahr?

Wie der WWF gegenüber dem «Berner Oberländer» begründet, würden gewisse Anlageteile mitten in einem Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung liegen. Im Gebiet würden Grasfrösche, Erdkröten und Bergmolche leben.

Weiter hat der WWF Bedenken bezüglich der Sicherheit der Anlage, die genauer geprüft werden sollten. Einige Anlagen würden in steilem Gelände gebaut, wo es leicht zu Murgängen und Lawinen kommen könne. Dies gefährde nicht nur die geplante Infrastruktur, sondern auch die Flora, die auf diesen Flächen wachse. Die Naturschutzorganisation ist überzeugt, dass die Bergbahnen das Projekt so anpassen können, dass es trotzdem am Standort gebaut werden kann. Man stehe grundsätzlich hinter dem «Solarexpress», heisst es weiter.

Solarexpress stockt

Die Umsetzung des sogenannten Solarexpress ist für die Behörden eine Herausforderung. Von einst zwölf angedachten alpinen Solaranlagen im Kanton Bern waren bis August noch sieben im Rennen, wie BärnToday berichtete. Aktuell sind es gar nur noch sechs, weil das Projekt Grindelfeld West am 2. September ebenfalls an der Gemeindeversammlung von Schattenhalb gescheitert ist.

Das Ziel des Berner Volkswirtschaftsdirektors Christoph Ammann ist es, dass bis 2025 drei bis sechs Solarparks am Netz sein sollen. Ob das erreicht werden kann, bleibt fraglich. Im Motor des Solarexpresses stockt es nach wie vor gewaltig.

(mfu)

veröffentlicht: 4. Oktober 2024 10:53
aktualisiert: 4. Oktober 2024 10:53
Quelle: BärnToday

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