Die Grosssanierung an der Effingerstrasse bringt in Bern diesen Sommer so einiges durcheinander. So fürchten etwa die Geschäfte an der Strasse, wie etwa das Restaurant «Da Carlo» oder die dortige EVO Fitness-Filiale, dass in dieser Zeit weniger Kundschaft kommen wird.
Eine ganz böse Überraschung war es auch für das Parkonia Festival. Die Kulturveranstaltung musste komplett abgesagt werden, da während der Arbeiten keine Zufahrt in den Kocherpark möglich war und an anderen Orten die Auflagen noch höher gewesen seien.
Hier findet das «Kino im Kocher» dieses Jahr statt
Mehr Glück haben hier die Veranstaltenden des «Kino im Kocher», das dieses Jahr ins «Kino im Museumsquartier» unbenannt wird – denn die Open-Air-Veranstaltung zieht wegen den Bauarbeiten über die Aare ins Museumsquartier.
Hier findet das Kino im Museumsquartier statt:
«Mit der Absage des Parkonia Festivals hat sich auch für uns abgezeichnet, dass es für uns auch nicht möglich sein wird, mit dem Lastwagen auf das Gelände zu fahren», erklärt Florin Hasler, OK-Mitglied Kino im Kocher. «Danach haben wir verschiedene Optionen angeschaut; das Museumsquartier war eines davon. Sie sind uns sehr entgegengekommen und hatten auch Lust darauf.»
Der neue Standort bot auch Herausforderungen, wie Hasler sagt: «Normalerweise nutzen wir die aufblasbare Leinwand von Marzili-Movie. Diese konnten wir in diesem Fall aber nicht benutzen und so wird die Leinwand nun mit einem Gerüst gemacht.» Ein Vorteil sei aber gewesen, dass Infrastruktur wie etwa Strom bereits vorhanden seien.
Weniger Platz, dafür neu mit Liegestühlen
Für die Besuchenden ist besonders etwas wichtig: Es hat weniger Platz als im Kocherpark, etwa um die 500 Plätze. «Bei den ersten Tagen müssen wir schauen, wie es sich entwickelt. Wir gehen aber nicht davon aus, dass wir Leute wegweisen müssen», so Hasler. Er rät so früh zu kommen und eine Sitzunterlage mitzunehmen. Sitzen kann man vor und auf der Treppe. «Mit einem Kissen ist das sicher bequemer», so das OK-Mitglied. Neu gibt es auch Liegestühle, die für 5 Franken gemietet werden können.
Finanziert wird der Anlass hauptsächlich durch Sponsorings, wie Hasler erklärt. Während andere Veranstaltungen unter dem mangelnden Spendenwillen leiden, merkt man beim Kino im Kocher eine Zahlungsbereitschaft. «Wir haben positive Erfahrungen gemacht. Durch die Möglichkeit, mit Twint zu spenden, haben wir auch eine grosse Zunahme gespürt. So macht man es den Leuten einfacher, etwas zu geben.» Dass man aber nicht darauf angewiesen sei, durch die Kollekte sehr viel Geld einzunehmen und auch keine Tickets verkaufe, sei auch wettermässig ein Vorteil. «So machen wir auch kein Minus, wenn wir viele Abende absagen müssen. Im ersten Jahr mussten wir fast die ganze zweite Woche absagen, aber es war trotzdem ein Erfolg.»
Nach dem Gastspiel im Museumsquartier geht es aber sicher wieder zurück in den Kocherpark. «Übernächstes Jahr ist das 10-Jahr-Jubiläum, dann ist auch wieder etwas Grösseres geplant.»